Existenzgründung
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Gründerfahrplan (14): Externe Hilfe im laufenden Geschäftsbetrieb

externe Hilfe
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Wer sich als Steuerberater selbstständig machen möchte, hat zumindest einen Vorteil: Er wird fachlich ziemlich sicher keine externe Hilfe für seine Buchhaltung benötigen. Gründer in anderen Branchen werden dagegen sehr wahrscheinlich einen Fachmann hinzuziehen müssen, denn angeblich soll nicht einmal ein Finanzminister in der Lage sein, seine Steuerklärung selbst zu erledigen.

Die Buchhaltung ist der Klassiker unter den Fremdleistungen für kleine Unternehmen, die selbst noch keine eigene Buchhaltung haben. Buchhaltungsprogramme können eine Hilfe sein, sie erfordern trotzdem nicht nur Grundwissen, sondern vor allem auch Zeit. Zeit, die fast immer sinnvoller in das eigene Produkt investiert werden kann.

Doppelte Buchführung braucht professionelle Hilfe

Bei einer GmbH sollte die Buchhaltung auf alle Fälle in professionelle Hände gegeben werden. Nicht nur, weil der Gesetzgeber eine doppelte Buchhaltung zwingend vorschreibt. Das gilt übrigens auch für Kaufleute, AGs, Gewerbetreibende und freiwillig bilanzierende Freiberufler sowie Kleingewerbetreibende, die einen Gewinn von mehr als 60.000 EUR pro Jahr oder einen Umsatz von mehr als 600.000 EUR pro Jahr erzielen.

Professionelle Hilfe kann auch vor bösen Überraschungen schützen, wenn zum Beispiel eine nicht rechtzeitig erkannte Zahlungsunfähigkeit droht. Dann kann es im schlimmsten Fall passieren, dass die Gesellschafter im Falle einer Insolvenz mit ihrem Privatvermögen haften.

Wichtige Verträge gehören zum Fachanwalt

Wichtige oder sogar für ein junges Unternehmen überlebenswichtige Verträge sollten auf jeden Fall von einem Fachanwalt geprüft werden. Das kostet zwar Geld, ist aber eine sinnvolle Absicherung für mögliche Krisen-Situationen. Diese Kosten sollten deswegen unbedingt Teil eines soliden Businessplans sein.

Zweite oder dritte Meinung bei Problemstellungen

Nicht nur fachfremde Anforderungen an das Start-up können von externer Hilfe profitieren. Im Unternehmeralltag tauchen immer wieder Probleme auf, bei der eine zweite oder dritte Meinung schneller zu einer Lösung führen kann.

Dirk Freise, einer der Erfinder des Mobilfunk-Discounters Blau.de hat deswegen für sich beschlossen, nicht allein zu gründen: „Ich habe immer mit Partnern gegründet. Das ist für mich die größte Stärke gewesen, dass da immer zwei andere waren, mit denen ich auf Augenhöhe alle Probleme sehr offen besprechen konnte. Und erstaunlicherweise ist bei vielen Sachen, die für mich ein großes Problem darstellten, für die völlig klar gewesen, was zu tun ist.“

Business Angels mit Know-how und wertvollen Kontakten

Ein hohes Maß an Problemlösungs-Kompetenz können auch Business Angels einbringen, altgediente Profis, die sich aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen oder die Tätigkeit als Business Angel als Geschäftsmodell für sich entdeckt haben. Business Angels können den Gründern mit wertvollen Ratschlägen zur Seite stehen und dafür zum Beispiel mit Firmen-Anteilen nachhaltig honoriert werden. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten.

Business Angel haben noch einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Sie haben oft ein beachtliches Netzwerk im Gepäck. Über das Business Angel Netzwerk Deutschland e. V. BAND, seit 2001 anerkannter Dachverband der deutschen Business Angels und ihrer Netzwerke, können Kontakte hergestellt werden.

Aber wichtig: Werden Anteile ausgegeben, sollte auch schriftlich fixiert werden, wie sich der Business Angel konkret einbringen muss. Wie viel Zeit er zum Beispiel investiert oder wie viele Kontakte er macht.

Assistenten aus dem Internet

Wer darüber hinaus nicht wertvolle Unternehmerzeit in administrative Arbeiten investieren will, aber dafür nur einen kleinen Etat hat, kann sich stundenweise Assistenten für die Terminplanung, Korrespondenz und sogar für die Buchhaltung einkaufen.

Diese Assistenten oder Assistentinnen sitzen meist in Osteuropa, Indien, Ägypten oder Südafrika, sprechen gut Deutsch und können zum Beispiel über den Branchenführer my-vpa (vpa steht für „virtueller persönlicher Assistent“) ab 17,80 EUR pro Stunde online gebucht werden.

Der Vorteil liegt auf der Hand: Ein vorher gebuchtes Stundenkonto kann einfach nach Bedarf und Belieben genutzt werden – bei minutengenauer Abrechnung.

Weitere Inspirationen für Gründer

Das ganze Gründer-Interview mit Dirk Freise findet ihr hier:

Link zum Gründer-Interview

Ihr seid euch unsicher, welche Kernkompetenzen ihr selbst besitzt und wo ihr vielleicht doch Unterstützung benötigt? Macht einfach den Test auf der Gründerplattform von Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und KfW:

Kernfähigkeiten (häufig auch: Kern­kompetenzen)

Wenn ihr wissen möchtet, welche Unterstützung sich andere zum Start suchen, dann lest gerne hier weiter:

Mein wichtigster Tipp für Existenzgründer!

Wir wünschen euch viel Erfolg bei der Suche nach Unterstützung für den laufenden Geschäftsbetrieb!

Der Gründerfahrplan

In Zusammenarbeit mit der gruenderplattform.de von KfW und BMWi begleitet der Gründerfahrplan Unternehmer auf dem Weg in die Selbstständigkeit. In 15 Beiträgen werden die wichtigsten Stationen auf dem Weg zum eigenen Unternehmen erläutert.

Vom ersten Gedanken bis zum ersten Kunden, vom Business-Plan bis zur Gewerbeanmeldung – Step by Step in die Selbstständigkeit, wir helfen euch dabei!

Den kompletten Gründerfahrplan findet ihr hier:

Gründerfahrplan

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