Die Kapitallebensversicherung zählt aktuell nicht unbedingt zu den Produkten, die von Finanzexperten besonders häufig empfohlen werden.
Der Grund besteht in der Niedrigzinsphase, sodass auch die Rendite bei Lebensversicherungen (Neuverträge) gegenüber früheren Zeiten deutlich gesunken ist. Allerdings kann die Kapitallebensversicherung wieder zu einem sehr interessanten Produkt werden, wenn die Zinsen am Markt zukünftig ansteigen sollten.
Inhalt
Mischung aus Vermögensaufbau und finanzieller Todesfallabsicherung
Nach wie vor gehört die Kapitallebensversicherung zu den äußerst sicheren Finanzprodukten, die unter anderem zum Vermögensaufbau genutzt werden. Die Kombination aus Sparen und finanzieller Absicherung im Todesfall ist weiterhin ein großer Vorteil dieses Versicherungsproduktes.
Aktuell entscheiden sich viele Verbraucher nur deshalb nicht für die Lebensversicherung, weil die Renditen aufgrund der Zinssituation an den Kapitalmärkten gegenüber früheren Zeiten zum Teil deutlich gesunken sind. Dies dürfte sich jedoch wieder ändern, wenn zum Beispiel die Europäische Zentralbank den Leitzins anhebt.
Fondsgebundene Lebensversicherung als renditestärkere Alternative
Wer sich aktuell nicht für eine klassische Lebensversicherung entscheiden möchte, weil die Renditen nicht überzeugend sind, dem bieten zahlreiche Versicherungsgesellschaften eine fondsgebundene Lebensversicherung als Alternative an.
In diesem Fall wird das Geld der Kunden nicht in Bundeswertpapiere oder Geldmarktpapiere investiert, sondern stattdessen fließt es häufig in Aktien- und Rentenfonds. Dies führt dazu, dass die durchschnittliche Rendite auch bei Neuverträgen innerhalb eines Rahmens zwischen vier bis sechs Prozent angesiedelt ist.
Allerdings gibt es einige Faktoren, die sowohl bei der fondsgebundenen als auch bei der klassischen Kapitallebensversicherung einen Einfluss auf den Ertrag bzw. die Rendite vor und nach Steuern haben, nämlich:
- Wahl des Fonds
- Garantiezins
- Überschussbeteiligung
- Anlagezeitraum / Laufzeit
- Entwicklung der Aktien- und Zinsmärkte
Die Nettorendite ist bei einer Kapitallebensversicherung, die seit 2005 abgeschlossen wurde, stets geringer als die Bruttorendite. Dies liegt daran, dass bei der Auszahlung der Lebensversicherung eine Besteuerung vorgenommen wird. Zur Steuer sollten Sie sich spätestens im Detail informieren, sobald Ihr Vertrag fällig wird und ausgezahlt werden kann.
Alternative: Todesfallschutz und Vermögensaufbau voneinander trennen
Wer als Anleger aktuell nicht von einer kapitalbildenden Lebensversicherung überzeugt ist, dem stehen mehrere Alternativen am Markt zur Verfügung. Ist zum einen Todesfallschutz und zum anderen Vermögensaufbau gewünscht, können diese zwei Leistungen getrennt werden, die bei einer Kapitallebensversicherung vereint sind.
Das bedeutet: Sie haben zum Beispiel die Möglichkeit, zunächst eine Risikolebensversicherung zum Absicherung Ihres Todesfallrisikos abzuschließen. Zeitgleich oder anschließend entscheiden Sie sich für ein Finanzprodukt, welches dem regelmäßigen Sparen dient. Hier bietet sich beispielsweise ein Fondssparplan oder auch eine fondsgebundene Rentenversicherung an.
Fazit: Attraktivität der kapitalbildenden Lebensversicherung könnte wieder zunehmen
Dass kapitalbildende Lebensversicherungen aktuell nicht besonders gefragt sind, hängt vor allem mit der Niedrigzinsphase an den Kapitalmärkten zusammen. Sollte es in den kommenden Monaten bzw. Jahren jedoch wieder Zinserhöhungen geben, ist es relativ wahrscheinlich, dass die kapitalbildende Lebensversicherung wieder deutlich stärker nachgefragt wird.
Dabei handelt es sich nach wie vor um ein Versicherungsprodukt, bei dem eine gute Mischung aus Vermögensaufbau und Todesfallabsicherung besteht.
Mehr Infos zu den Unterschieden zwischen Risikolebensversicherung und Kapitallebensversicherung findet ihr hier:
Risikolebensversicherung vs. Kapitallebensversicherung – nicht zu verwechseln
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