Gastbeitrag von Patrick Breitenstein
SEO bedeutet auf Deutsch Suchmaschinenoptimierung. (Schau dir dazu auch unseren Beitrag zum neuen SEO an.) Ein SEO-Tool ist in den meisten Fällen eine Software, welche dem Webseitenbesitzer dabei hilft, die Webseite für Google und Co zu optimieren, damit man höhere Rankings und damit auch Besucher bekommt.
SEO ist oftmals ein sehr technisches Thema. Ein SEO-Tool hilft technische Daten in einfache Schritt-für-Schritt-Anleitungen umzuwandeln.
Inhalt
Was ist SEMrush?
SEMrush ist eines der bekanntesten dieser SEO-Tools weltweit und wird von Anfängern bis Experten verwendet. Das Ziel bei der Arbeit mit SEMrush und anderen SEO-Tools ist immer mehr Besucher oder qualitativere & kaufbereite Besucher zu generieren.
Funktionen von SEMrush
SEMrush ist ein recht vielfältiges Tool und kann für fast alle Gebiete einer Webseite verwendet werden.
Die Hauptfunktionen von SEMrush sind folgende:
- Keyword Recherche
- Backlink-Analyse & Planung
- Inhaltsanalyse
- Webseitenstruktur-Analyse
- Messung & Auswertung von Daten der Webseite
- Konkurrenzanalyse
Mehr Traffic durch eine Keyword Recherche
Ein großer Fehler beim Blogging ist die Herangehensweise, dass man zuerst Inhalte produziert und danach testet für welche Keywords oder Keyphrasen diese Inhalte relevant sein könnten.
Keyword = Schlüsselwort, welches eine Person in eine Suchmaschine eintippt.
Keyphrase = Mehrere zusammenhängende Schlüsselwörter, welche eine Person in eine Suchmaschine eintippt.
Wer wirklich effizient arbeiten möchte, muss diesen Ansatz umkehren und zuerst prüfen, welches Keyword ein hohes Suchvolumen hat und einen niedrigen Wettbewerb.
Denn bei solchen Keywords lohnt sich die Arbeit am Ende mehr als bei Keywords, welche kaum gesucht werden und dazu noch kompetitiv sind.
Dieser Ansatz ist zwar etwas „trockener“, da die Inhaltserstellung nicht mehr auf reiner Kreativität beruht, sondern auf Analysen und Auswertungen, doch dafür zahlt sich diese Herangehensweise in Besucherzahlen aus.
SEMrush greift bei diesem analytischen Ansatz optimal unter die Arme.
Das Tool „Keyword Übersicht“ und das „Keyword Magic Tool“ sind passende Werkzeuge, um einfache und wertvolle Keywords zu finden.
In diesen Tools kann man durch Filterungen und Sortiermöglichkeiten interessante Möglichkeiten entdecken, welche der Wettbewerb noch nicht targetiert hat.
Große Teile (10 Keywords) dieser Analyse sind sogar im kostenlosen Bereich von SEMrush verfügbar.
Hier eine kleine Übersicht zu dem Keyword Magic Tool und die wichtigsten dazugehörigen Funktionen:
Im Prinzip sucht man also nach einem Keyword, welches ein recht hohes Suchvolumen hat und eine recht niedrige Schwierigkeit (KD%).
Wenn man im allgemeinen Tab nichts findet, dann kann man einfach mit den Filtern (Orange) etwas herumspielen und dann schließlich in die verschiedenen Unterthemen links (Rot) gehen.
Je höher die eigene Webseiten-Autorität (weiter unten erklärt) ist, desto schwerere Keywords (KD über 60%) kann man angehen. Bei neuen Webseiten sollte man versuchen Keywords mit einer KD unter 50 anzuvisieren.
Inhalte verfassen mit einem SEO-Tool
Nachdem man sein Keyword gefunden hat, geht es an die Inhaltserstellung. Auch dort greift einem SEMrush unter die Arme.
Im Bereich „Content Marketing“ gibt es das Tool „SEO Writing Assistent“, welches während dem Schreibprozess Tipps in Richtung SEO und Google mitgibt, damit der Artikel bestmöglich für die Suchmaschinen optimiert ist und diese den Artikel auch verarbeiten und zuordnen können. Hier unser voller Artikel dazu.
Diese Unterstützung gibt es auch als Plugin für WordPress und auch als Erweiterung für Google Docs, was viele Blogger freuen wird.
So sahen beispielsweise einige Empfehlungen für diesen Artikel aus:
Es ist viel einfacher, während dem Schreiben direkt an SEO und Google zu denken, statt im Nachhinein künstlich und unnatürlich Keywords einzubauen (sogenanntes Keyword Stuffing), welche gar nicht passen. Das sieht Google auch nicht gerne und kann bestraft werden mit schlechten Rankings.
Der „SEO Writing Assistent“ hilft also ganz natürlich SEO in den Text einfließen zu lassen.
Schau dir in diesem Zusammenhang auch unseren Artikel zum modernen Webdesign an.
Den Traffic vom Wettbewerb „stehlen“
Eine weitere Methode, welche häufig übersehen wird, ist der Inhalt und Traffic des Wettbewerbs.
Wenn man einen Artikel verfasst, zu welchem es im Prinzip noch keinen Artikel gibt, dann ist man zwar der Erste, damit riskiert man aber auch, dass dieser Artikel ein „Flop“ wird und nie wirklich Leser anzieht, was sehr frustrierend sein kann.
Eine Methode, welche von führenden Blogging-Experten empfohlen wird und diesem Problem aus dem Weg geht, ist der Blick zum Nachbarn.
Es geht um folgende Leitfrage:
Welcher Inhalt hat dort gut funktioniert und warum?
Schritt 1: Wettbewerber ausfindig machen
Falls man seine Wettbewerber nicht kennt, dann kann man diese ausfindig machen in der Kategorie „Domain Übersicht“ bei der „Karte der Mitbewerber“:
Oftmals sind nämlich die Webseiten, welche man aus seiner Nische kennt, gar nicht der direkte Wettbewerb.
Der direkte Wettbewerber hat eine ähnliche Domain Autorität wie man selbst, denn nur dann konkurriert man auf demselben Level. Es ergibt zum Beispiel keinen Sinn sich als Nachrichten Magazin direkt mit dem Spiegel zu vergleichen.
Man sollte eher ein Magazin finden, welches über die gleiche Nische berichtet und eine ähnlich hohe Domain Autorität besitzt.
Domain Autorität = Eine Kennzahl (0-100), welche angibt, wie etabliert eine Webseite im Internet ist. Bei SEMrush heißt das „Authority Score“.
- 0 = Niedrig
- 100 = Hoch
Schritt 2: Wertvolle Keywords des Wettbewerbs finden
SEMrush bietet ein sehr hilfreiches Tool für diese Analyse.
Unter dem „SEO-Dashboard“ findet man die „Organische Recherche“, welche einem genau aufzeigt, welche Webseiten / Keywords der Konkurrenz, wie viele Besucher generieren.
Im kostenfreien Bereich von SEMrush lassen sich leider nur die Top-Webseiten ausklappen. Wer richtig einsteigen möchte in diese Strategie, der benötigt meistens jedoch mehr als nur das. In so einem Fall könnte sich SEMrush Pro für einen Monat lohnen als einmalige Investition von 80€.
Es gibt aber auch andere Tools, mit welchen man den Traffic von Webseiten kostenlos einschätzen kann.
Schritt 3: Inhaltsanalyse
Nun kommt der etwas unangenehme Part dieser Methode.
Sobald man gesehen hat, was gut bei der Konkurrenz funktioniert, sollte man hergehen und analysieren, wo die Konkurrenz relativ viel Traffic bekommt, obwohl der Artikel dazu gar nicht so gut bzw. stark verbesserungswürdig ist.
Im Prinzip schaut man sich also die Artikel an und untersucht, bei welchem Artikel man weiß, dass man selbst einen viel besseren Artikel verfassen könnte. Die Betonung liegt auf viel, denn nur kleine Verbesserungen werden die Konkurrenz nicht vom Thron stoßen.
Schritt 4: Meisterwerk verfassen
Wenn man diese Schwachstelle gefunden hat, geht es an die Arbeit und man verfasst sein Meisterwerk dazu.
Der Inhalt sollte nicht nur tiefergehend und besser recherchiert sein, sondern auch visuell ansprechender und mit wirklich hilfreichen Grafiken bestückt werden, damit man auf den ersten Blick die höhere Qualität erkennt.
Schritt 5: Verlinkungen sammeln
Danach sollte man noch Verlinkungen einsammeln. Eine gute Methode ist auch dafür bei den Verlinkungen der Konkurrenz vorbeizuschauen.
Das passende Tool dazu findet man bei SEMrush unter „Link Building“ und dann auf „Backlink-Analytics“. Diese potentiellen Linkquellen kann man dann anschreiben und ihnen berichten, dass man sein Meisterwerk zu demselben Thema veröffentlicht hat und höflich fragen, ob diese auch dazu verlinken möchten.
An diesem Punkt ist es nochmals entscheidend, dass der Artikel wirklich um Welten besser ist, damit diese Linkpartner auch zustimmen, da diese den Mehrwert direkt erkennen.
Mit ein paar dieser Links in der Tasche geht der Rest dann von allein.
Hier geht es zu unserer Erklärung zum Thema Link Building.
Diese Strategie beruht übrigens auf der Skyscraper Technik des SEO-Experten Brian Dean und ist hier im Detail nachlesbar.
Zusammenfassung
SEO muss nicht schwer sein, wenn man den richtigen Begleiter hat. SEMrush eignet sich dafür auf jeden Fall, da es in wirklich jedem Bereich der Webseite unterstützt und aushilft.
Sei es bei der Inhaltsplanung, dem tatsächlichen Verfassen des Inhalts oder auch der Promotion.
Im Prinzip ist es nur logisch, dass man bessere Resultate erzielt, wenn man analytisch vorgeht und basierend auf Daten und Fakten Entscheidungen für die eigene Webseite trifft, leider ist die Webseite so ein „passionsreiches“ Thema, dass dort oft gemacht wird, was sich gut anfühlt für die Besitzer und nicht für die Leser & Besucher.
Der Ansatz der Keyword Recherche ist umgekehrt. Was möchten meine Leser sehen und wo gibt es noch keine gute bzw. stark verbesserungswürdige Quelle dazu?
Diese Herangehensweise ist kundenzentrisch und produziert deshalb auch bessere Ergebnisse, denn der Kunde bzw. Leser ist und bleibt König auch bei Webseiten.
Meine ausführlichen SEMrush Erfahrungen und meine SEMrush Anleitung gibt es hier.
Wenn noch Fragen zu diesem Thema offen sind, dann lasst uns gerne einen Kommentar da und wir helfen euch gerne weiter!
Der Autor
Patrick Breitenstein ist bereits seit 2018 im Bereich SEO und Webseiten tätig und hat seine eigene Online Nachhilfe (Tutor Boost) mithilfe eines Online Magazins erfolgreich hochgezogen. Seit Anfang 2021 berichtet er über diese Erfahrungen mit Tipps und Strategien auf dem SEO-Blog, damit andere auch solche Erfolge auf Google haben können. Zusätzlich dazu gibt es Tipps im Videoformat auf seinem YouTube Kanal.
Bei Fragen erreicht man ihn persönlich am besten auf Facebook.
Wir haben SEMrush auch eine Chance anhand der kostenlosen Testversion gegeben. Allerdings haben wir es als großen Nachteil empfunden, dass es so komplex ist. Es sollte daher gut abgewogen werden, ob die Einarbeitung und die Verlagerung von Arbeitsprozessen zu diesem Tool wirklich den Mehrwert aufwiegt, den man dadurch erhält. Arbeitet man bereits gut eingespielt mit kostenlosen oder anderen Tools, hat man zwar alles auf mehrere Orte verstreut und nicht wie bei SEMrush in einem einzigen Tool vereint. Aber der Aufwand der Umstellung und vor allem Umgewöhnung ist meiner Meinung nach nicht zu unterschätzen.
Hallo Jana,
da stimme ich dir zu: wenn man seine gewohnte und vor allem funktionierende Routine einmal ausgetüftelt hat, ist ein Wechsel oft mehr Aufwand als Nutzen.
Lieben Gruß
Heike
[…] SEMrush im Test: Bringt das SEO-Tool wirklich mehr Traffic? […]