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Anlagestrategien für Unternehmer: Von Aktienfonds bis hin zum Value Investing

Anlagestrategien

Wer in der heutigen Zeit sein Geld nicht nur möglichst sicher, sondern vor allen Dingen auch gewinnbringend an den internationalen oder auch nationalen Finanzmärkten investieren möchte, hat im wahrsten Sinne des Wortes die Qual der Wahl – nicht zuletzt, da die Investitionsmöglichkeiten und die damit verbundenen potenziellen Gewinne schier unendlich scheinen. Doch wer zu blauäugig agiert und sich von den Versprechen der Finanzinstitute blenden lässt, riskiert im schlimmsten Fall den Verlust sämtlicher Werte.

Aber wie lässt sich so ein Worst-Case-Szenario denn eigentlich am einfachsten verhindern? Welche Anlagestrategien gibt es überhaupt? Und welche Finanzinstrumente versprechen in Zeiten von Corona und Co. die potenziell höchsten und zugleich sichersten Gewinne?

Vorüberlegungen sind wichtig

Bevor man überhaupt über ein Investment nachdenkt, sollte man sich im ersten Schritt ausreichend Zeit nehmen und sich Gedanken über eine passende Anlagestrategie machen.

Hier spielt zum einen die persönliche finanzielle Situation eine wichtige Rolle: Wie viel Geld steht für ein Investment zur Verfügung (auch unter dem Begriff Anlagehorizont bekannt)? Kann ein eventueller Verlust ohne große Probleme abgefedert werden? Und welche Ziele sollen mit der Anlage grundsätzlich verfolgt werden (zum Beispiel der spätere Kauf einer Immobilie, die Aufbesserung der Altersvorsorge, kurzfristige Gewinne oder auch langfristige Wertsteigerungen)?

Zum anderen gilt es die eigene Risikobereitschaft zu evaluieren und möglichst ehrlich zu bewerten: Will man lieber auf Nummer sicher gehen und die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel breit streuen – Stichwort Exchange Traded Funds (kurz ETF) – oder spielt man auf Risiko und investiert stattdessen in spekulative Finanzderivate, die zwar deutlich höhere Gewinne versprechen, dafür aber auch umso schneller in einem Himmelfahrtskommando enden können?

Wer am Finanzmarkt aktiv werden möchte, braucht eine passende Anlagestrategie

Heutzutage bieten sich dem geneigten Anleger bekanntlich facettenreiche Möglichkeiten, um Geld am Finanzmarkt zu investieren: Der Handel mit Wertpapieren, Investment- und Aktienfonds mit unterschiedlichsten Anlageschwerpunkten, Immobilien, Gold oder auch Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum.

Doch schon vor der ersten Investition gilt es eine passende Anlagestrategie zu finden, die auf die persönlichen und individuellen Gegebenheiten des Investors zugeschnitten ist. Hier bieten sich grundsätzlich fünf unterschiedliche Strategien an, die sich in der jüngsten Vergangenheit für viele Anleger ausgezahlt haben und die wir nachfolgend kurz vorstellen möchten.

1.) Das klassische Trading

Beim klassischen Trading unterscheidet man zwischen dem sogenannten Scalping, das in der Hauptsache auf eher kleine Profite in sehr kurzer Zeit durch das Kaufen (Long) und Verkaufen (Short) von diversen Währungspaaren wie beispielsweise Contracts for Difference (CFDs) ausgelegt ist, dem Swing- respektive Positionstrading (eine eher langfristige Anlagemöglichkeit, bei der nur sehr wenige Trades durchgeführt werden, dafür aber zum Teil sehr hohe Einzelgewinne möglich sind) und dem kurz- bis mittelfristigen Daytrading, bei dem der Ein- und Verkauf von Vermögenswerten in der Regel an ein und demselben Tag durchgeführt werden.

2.) Die Trendfolgestrategie

Vorab sei gesagt, dass die sogenannte Trendfolgestrategie eine gewisse Marktkenntnis voraussetzt, da man hier in der Hauptsache versucht neue und angesagte Trends möglichst früh zu erkennen, um als einer der ersten Anleger zu investieren. Zudem sollte man ein Gespür dafür haben, wann der Trend seinen Höhepunkt erreicht, damit man seine Gewinne zeitnah abziehen kann, bevor sich der Trend wieder abschwächt oder gar umkehrt.

Somit eignet sich die Trendfolgestrategie also eher für (Hobby-)Analysten, die Spaß daran haben Märkte zu beobachten und gleichzeitig nicht vor einem gewissen Risiko zurückschrecken.

3.) Das Value Investing

Das Value Investing ähnelt in gewisser Weise der Trendfolgestrategie, da es hier um den Versuch geht, unterbewertete Aktien von grundsätzlich erfolgversprechenden Unternehmen zu finden.

Wenn also beispielsweise eine eigentlich gesunde Firma eher enttäuschende Quartalszahlen präsentiert oder die Markteinführung eines neuen Produktes in den Sand setzt, kann sich ein Investment dahingehend lohnen, dass man darauf spekuliert, dass sich das Unternehmen und dessen Aktienkurs in naher Zukunft wieder davon erholt.

Allerdings ist diese Strategie mit einem gewissen Risiko verbunden, da nicht jeder Investor das Gespür eines Warren Buffets besitzt.

4.) Die Dividendenstrategie

Wer lieber auf Nummer sicher gehen und das eigene Investitionskapital nicht gefährden möchte, kann auf die Dividendenstrategie setzen. Hierbei geht es in der Hauptsache um das Investment in grundsätzlich sichere Aktien, die schon in der Vergangenheit regelmäßig Dividenden an die Investoren ausgeschüttet haben.

Im Optimalfall setzt man dabei auf Aktien, die nicht nur eine hohe Dividendenausschüttung garantieren, sondern gleichzeitig auch im Wert steigen. Die Dividendenstrategie ist daher eher auf mittel- bis langfristige Investments ausgelegt.

5.) Kaufen und Halten

Beim Kaufen und Halten (Buy and Hold) stellt sich der Anleger ein möglichst diversifiziertes (also breitgestreutes) Portfolio aus verschiedenen Finanzprodukten zusammen, das über einen langen Zeitraum gehalten wird – häufig über mehrere Jahre oder gar Jahrzehnte. Der Vorteil daran ist, dass man sich in der Folge nur wenig um die Anlage kümmern muss, sofern die gewünschten Kursgewinne auch tatsächlich erzielt werden.

Allerdings setzt die Buy-and-Hold-Strategie eine gewisse Marktkenntnis sowie eine ausführliche Vorabrecherche voraus, um auf diesem Wege ein möglichst sicheres und gewinnversprechendes Portfolio erstellen zu können.

Welche potenziellen Fallstricke erwarten den unvorsichtigen Anleger?

Bei nahezu jedem Investment lauern bekanntlich verschiedenste potenzielle Gefahren, die vor allem bei unerfahrenen Anlegern relativ schnell zu großen finanziellen Problemen führen können.

Da wäre zum einen die mangelnde Diversifikation des eigenen Portfolios zu nennen. Dieser Fall tritt ein, wenn der Anleger beispielsweise nur wenige Aktien von bekannten und alteingesessenen Unternehmen kauft – die unter Umständen sogar aus der gleichen Branche stammen – statt auf viele verschiedene Firmen aus unterschiedlichen Branchen zu setzen.

Zum anderen unterschätzen überraschend viele Anleger die laufenden Kosten eines Investments. Dementsprechend sollte man sich schon im Vorfeld über anfallende Broker- und Tradinggebühren, Transaktions- und Verwaltungskosten, sowie sonstige anfallende Auslagen informieren.

Abschließend sei noch gesagt, dass auch die eigenen Emotionen schnell dazu führen können, dass sich eine eigentlich sicher geglaubte Anlage relativ schnell zu einem finanziellen Desaster entwickeln kann. Daher sollte man stets darauf verzichten, sich bei einem Investment von seinen Emotionen leiten zu lassen und stattdessen lieber direkt auf harte Zahlen und Fakten vertrauen.

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