Gastbeitrag von Stefan Dudas
Erleben wir etwas so Epochales wie die COVID-19-Pandemie, ist es ratsam, immer wieder innezuhalten und zu analysieren, was wirklich geschehen ist und was man daraus lernen kann. Krisen machen es noch notwendiger, über «Sinn» zu sprechen und zu schreiben. Denn nach dem uns ein- und begrenzenden Corona-Virus brauchen wir vor allem eines: positive «Moti-Viren».
Krisen als Chancen auszurufen, mag inhaltlich stimmen, kommt jedoch bei Menschen mit akuten existenziellen Problemen, die durch diese Krise entstanden sind, extrem schlecht an. Vor allem, wenn – wie jetzt – diese Krise uns voraussichtlich noch eine ganze Weile beschäftigen wird.
Die Rufe nach schnellen Lösungen werden laut. Auch, wenn es diese nur bedingt geben wird, lohnt es sich, zu hinterfragen, wie Corona unser Leben und unsere Arbeitswelt nachhaltig verändert hat und noch weiter verändern wird.
Inhalt
Corona als Katalysator: Führung auf Distanz ist doch möglich!
Ein Katalysator erhöht die Reaktionsgeschwindigkeit. Genau das ist in unserer Gesellschaft durch Corona passiert. In der «Zwangsdigitalisierung» hat jeder Unternehmer mit Home-Office-Intoleranz bemerkt, dass das Unmögliche gar nicht so unmöglich ist. Die Mitarbeiter wurden innerhalb weniger Tage zu virtuellen Meetings- und Kollaborations-Experten.
Aber wie sieht es mit der neuen Disziplin für Führungskräfte aus: der Führung auf Distanz?
Fakt ist: Auch nach Corona ist vielen Führungskräften die Präsenz der Mitarbeiter immer noch enorm wichtig. Vermittelt sie doch eine Art «Sicherheit». Hier wird sich die Führungskultur verändern müssen.
Führung auf Distanz bedingt in den Unternehmen vertiefte Gespräche über Begriffe wie Sinnstiftung, Vertrauen und Selbstdisziplin. Ist kein gegenseitiges Vertrauen da, wird Home-Office nicht funktionieren. Denn dort zählt nicht, wie lange man am Schreibtisch saß, sondern das Resultat.
Das bedingt ein neues Bild von Führung. Leadership muss sich wandeln. Weg vom Befehlsgeber hin zum Teamplayer. Ist man als Führungskraft an alte Denkmodelle gebunden, wird es in neuen Strukturen eng. Diese verlangen nach weniger Führung, dafür nach echter Anführung. Man könnte sie «Sinnfluencer» nennen.
Kommunikation als Königsdisziplin: Neue Strukturen fordern ein neues Leadership
In guten Zeiten ist es einfach, über Sinn zu sprechen und zu schreiben. In unternehmerischen Leitbildern stehen deshalb auch meist sehr schöne Absichtserklärungen. Wenn die Nerven in schwierigen Zeiten blank liegen, zeigt sich allerdings, wer es ernst damit meint.
Einige Großkonzerne haben sich in dieser Krise die Finger und ihren guten Ruf verbrannt. Man wollte die Miete stunden, weil es möglich war. Das Unmögliche daran war, dass man mit knapp 2 Milliarden Euro Gewinn im letzten Jahr überhaupt auf so eine Idee gekommen ist.
Steht dann im Leitbild noch etwas von «Team», «Gesellschaft» und «Verantwortung», ist der Shitstorm vorprogrammiert. Es ist entscheidend, dass man alles, was man in Ethikrichtlinien oder Nachhaltigkeitsberichten von Profis schreiben lässt, auch zu 100 Prozent lebt. Das mag «banal» klingen, ist aber gerade in einer Krise entscheidend. Alles, was ich nur vorgebe zu sein, kann und wird öffentlich gegen mich verwendet werden.
Den Fokus richtig setzen
Liest man in Facebook die Schuldzuweisungen und was alles falsch gelaufen ist, hilft das im Moment niemandem. Der Fokus muss weg vom Corona-Virus hin zu einem «Moti-Virus».
Dieser spezielle Virus darf ansteckend sein und kann unglaubliche Nebenwirkungen haben. Der Virus bewirkt, dass diejenigen, die jetzt ihren Fokus richtig setzen, die Chance auf eine gute Zukunft haben. Die jetzt Verantwortung übernehmen und konstruktiv ins Handeln kommen. Die ihr Geschäftsmodel, ihre Kommunikation und ihren Führungsstil selbstkritisch hinterfragen.
Corona kann Unternehmen zu Innovationssprüngen zwingen. Sprünge, für die man vorher «zu satt» oder zu ängstlich war. Allein der Fokus bestimmt unsere Motivation. Legen wir den Fokus also auf die Möglichkeiten. Es geht schließlich nicht nur um unsere eigene Zukunft, sondern auch um die Zukunft aller Mitarbeiter in den Unternehmen und um die Zukunft unserer (Arbeits-)Welt. Das alles sollte es uns wert sein, mutig in die Zukunft zu blicken und Veränderungen wirklich anzugehen.
Der Autor
Stefan Dudas ist Leadership-Experte für Sinngebung. Der Keynote-Speaker und Buchautor legt humorvoll und tiefsinnig das Fundament für neue Denk-Ansätze.
Sein Online-Impulsvortrag «Lockdown – Sinn, Wertschätzung & Motivation in schwierigen Zeiten» gibt Tipps und Impulse, wie man im Home-Office leistungsfähig und gesund bleibt.
Weitere Informationen unter www.stefandudas.com.
Bücher von Stefan Dudas
Titel: Mit Sinn durchs Leben: So gewinnen Sie mehr Erfüllung in Beruf und Privatleben*
Inhalt: Die Suche nach dem Sinn ist dringlicher denn je. Die Arbeitswelt verändert sich nicht erst seit der Corona-Krise in atemberaubendem Tempo. »Sinn« wird zur Voraussetzung für Motivation, denn nur was Sinn macht, kann uns erfüllen oder gar begeistern. Das erkennen inzwischen auch viele Unternehmen. Auf der einen Seite stehen wir mit unseren Bedürfnissen und Wünschen als Mensch. Auf der anderen Seite buhlen Unternehmen, Kollegen, Freunde um unsere Aufmerksamkeit, unsere Zeit, unsere Energie. Wer all dem gleichermaßen gerecht werden will, wird früher oder später auf der Strecke bleiben.
Was liegt also näher, als sich die Frage nach dem Sinn im Leben zu stellen, aber auch die Frage nach dem Sinn im Geschäftsleben?
Stefan Dudas zeigt in diesem Buch, dass dies keine romantischen Fragen für Träumer sind, denn »Sinn« und »Erfüllung« sind es, wonach wir letztlich alle im Leben suchen. Sich darauf einzulassen, ist die Herausforderung. Der Autor zeigt auf ebenso tiefgründige wie humorvolle Art, wie jeder von uns mehr Sinn in sein Leben bringen kann – nicht nur im Privatleben, sondern auch bei der Arbeit.
Herausgeber : Midas Management
Gebundene Ausgabe : 240 Seiten
ISBN-13 : 978-3038765387
Preis: 22,00 EUR
Titel: VOLL SINN: Nur was Sinn macht, kann uns erfüllen*
Inhalt: Wenn man immer das tut, was scheinbar erwartet wird, stellen sich früher oder später die entscheidenden Fragen: Was mache ich eigentlich? Macht das Sinn? Ist das, was ich mache, wirklich Erfüllung?
Die Suche nach dem Sinn ist dringlicher denn je. Die Arbeitswelt verändert sich in atemberaubendem Tempo. «Sinn» wird zur Voraussetzung für Motivation. Das beginnen sogar die Unternehmen zu erkennen. Auf der einen Seite stehen wir als Mensch. Auf der anderen Seite buhlen Unternehmen, Kollegen, Freunde um unsere Aufmerksamkeit, unsere Zeit, unsere Energie. Wer all dem gleichermaßen gerecht werden will, wird früher oder später auf der Strecke bleiben.
Was liegt also näher als die Frage nach dem Sinn im Leben, dem Sinn im Business? Das sind keine romantischen Fragen für Träumer. «Sinn» ist das Ziel im Leben. Sich darauf einzulassen, ist die Herausforderung.
Stefan Dudas spricht in seinem neuen Buch Klartext. Humorvoll, aber immer tiefgründig zeigt er, wie jeder von uns mehr Sinn in sein Leben bringen kann. Nicht nur im Privatleben, sondern auch bei der Arbeit. Wenn Montag bis Freitag nur als Plackerei und eine eigentliche Lebenszeit-Verschwendung wahrgenommen wird, wird es höchste Zeit, etwas zu verändern. Schließlich geht es um nichts weniger als um Ihr Leben. Das macht VOLL SINN. Oder?
Gebundene Ausgabe:Â 264 Seiten
Verlag: BusinessVillage
ISBN-13:Â 978-3869803944
Preis: 24,95 EUR
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